Zitierung: Riese, M., Thieken, A.H., Müggenburg, E., Bubeck, P. (2019): Synergien und Hemmnisse einer möglichen Integration von Starkregen in die Bearbeitung der europäischen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie – Hydrologie & Wasserbewirtschaftung, 63, (4), 193-202.
DOI: 10.5675/HyWa_2019.4_1
Zitierung: Auer, H., Bliefernicht, J., Seidel, J., Kunstmann, H., Demuth, N. (2019): Evaluierung hochaufgelöster Ensemble-Niederschlagsvorhersagen für die Hochwasserfrühwarnung in kleinräumigen Flussgebieten am Beispiel der Starkregenperiode 2016 in Deutschland – Hydrologie & Wasserbewirtschaftung, 63, (3), 130-146. DOI: 10.5675/HyWa_2019.3_1
Zitierung: Stahl , N., Hofstätter, M. (2018): Vb-Zugbahnen und deren Auftreten als Serie mit Bezug zu den resultierenden Hochwassern in Bayern und Auswirkungen auf Rückhalteräume im Isareinzugsgebiet – Hydrologie & Wasserbewirtschaftung, 62, (2), 77-97; DOI: 10.5675/HyWa_2018,2_2
Zitierung: Hoffmann, T.G., Miegel, K., Mehl, D. (2018): Regionalisierung der Hochwasserkennwerte für das Land Mecklenburg-Vorpommern: Aktualisierung und methodische Neuerungen – Hydrologie & Wasserbewirtschaftung, 62, (2), 98-111; DOI: 10.5675/HyWa_2018,2_3
Im Forschungsprojekt „Operationelle Abfluss- und Hochwasservorhersage in Quellgebieten (OPAQUE)“ wurde ein erweitertes bodenfeuchteabhängiges Infiltrationsmodell des Wasserhaushaltsmodells LARSIM für vier Untersuchungsgebiete in Süddeutschland angewandt und mit Ergebnissen eines einfacheren, sättigungsabhängigen Infiltrationsmodell verglichen. Das erweiterte Infiltrationsmodell berücksichtigt den Horton’schen Abfluss und simuliert den Makroporenabfluss in bewaldeten und humiden Gebieten gut. Es wurde untersucht, inwieweit durch eine detailliertere Repräsentation des Bodenwassertransports in Quellgebieten bessere Vorhersagen extremer Hochwasserereignisse erzielt werden können. Dabei ergibt sich bei Hochwasser durch konvektive (Extrem-) Niederschläge mit dem erweiterten Infiltrationsmodell meist eine bessere Abflusssimulation. Bei Hochwassern durch langanhaltenden Advektivniederschlag ist der Einfluss des erweiterten Infiltrationsmodells gering. Es wurde eine Analyse durchgeführt, um besonders sensitive Parameter des erweiterten Infiltrationsmodells zu identifizieren. Zusätzliche Untersuchungen in anderen Einzugsgebieten sollten zur weiteren Überprüfung des Modellansatzes erfolgen.
Zitierung:
SKUBLICS, D., S.P. SEIBERT & U. EHRET (2014): Abbildung der Hochwasserretention durch hydrologische und hydrodynamische Modelle unter unterschidelichen Randbedingungen. – Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 58 (3), 178–189; DOI: 10.5675/HyWa_2014,3_2
Zitierung:
BLÖSCHL, G., T. NESTER, J. PARAJKA & J. KOMMA (2014): Hochwasserprognosen an der österreichischen Donau und Datenassimilation. – Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 58 (2), 64–72; DOI: 10.5675/HyWa_2014,2_1
Zitierung:
MEHL, D., K. MIEGEL & A. SCHUMANN (2014): Ungewöhnliche Niederschlagsereignisse im Sommer 2011 in Mecklenburg-Vorpommern und ihre hydrologischen Folgen. Teil 2: Hydrologische Folgen. – Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 58 (1), 29–42; DOI: 10.5675/HyWa_2014,1_3
Zitierung: Conradt, T., M. ROERS, K. SCHRÖTER, F. ELMER, P. HOFFMANN, H. KOCH, F.F. Hattermann & F. WECHSUNG: Vergleich der Extremhochwässer 2003 und 2013 im deutschen Teil des Elbegebiets und deren Abflusssimulation durch SWIM-live. – Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 57 (5), 241–245; DOI: 10.5675/HyWa_2013,5_4
Nach den extremen Hochwasserereignissen an der Ruhr im August 2007 war es erforderlich, die vorhandenen Abflusskurven der Pegel Wetter und Hattingen zu überprüfen, da diese inkonsistente Ergebnisse lieferten. Als Ursache hierfür wurden veränderte hydromorphologische Randbedingungen und verstärkter Bewuchs entlang der Ufer und in den Vorländern ermittelt. Darüber hinaus waren die bisherigen Abflusskurven für das gesamte Abflussjahr gültig und im Bereich höherer Abflüsse ausschließlich durch Kalibrierungsmessungen während winterlicher Hochwasserereignisse belegt. Die Augusthochwässer 2007 waren aber die ersten Sommerereignisse seit vier Jahrzehnten. Mit Hilfe von zweidimensionalen numerisch-hydraulischen Simulationen wurden unter Einbeziehung variierender Rauheitseinflüsse durch den angrenzenden Bewuchs neue Abflusskurven – für Sommer- und Winterhalbjahre differenziert – erstellt. Es zeigten sich deutliche Unterschiede in den Abflusskurven für das Sommerhalbjahr. Da während des Winterhalbjahres bisher noch keine Hochwassermessungen bei dem vorhandenen verstärkten Bewuchs durchgeführt werden konnten, ist vorgesehen, entsprechende Modellberechnungen durchzuführen, nachdem entsprechende Kalibrierungsmessungen vorliegen.
Modelluntersuchungen zur Veränderung von Hochwasserscheitelabflüssen im deutschen Elbelauf unter dem Einfluss möglicher Klimaänderungen
Weltweit zeigt sich, dass natürliche Systeme bereits auf die regionalen Klimaänderungen reagieren. Dies ist eine der Hauptaussagen des 2007 veröffentlichten 4. Sachstandsberichts des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC). Auch das Einzugsgebiet der Elbe wird hiervon nicht unbeeinflusst bleiben. Innerhalb der BMBF-Initiative “Risikomanagement extremer Ereignisse” (RIMAX) wurde dazu unter dem Schwerpunkt “Analysieren, Vorhersagen, Warnen” das Forschungsvorhaben “Veränderung und Management der Risiken extremer Hochwasserereignisse in großen Flussgebieten – am Beispiel der Elbe” (VERIS-Elbe) bearbeitet. Neben einer Modellierung der Hochwassergefahr unter Berücksichtigung von Klimaszenarien wurden in VERIS-Elbe auch die Vulnerabilität und Schadensentstehung auf der Makroskala raumzeitlich hochauflösend simuliert und Möglichkeiten des integrierten Risiko-Managements aufgezeigt.
Im Fokus des hier vorgestellten hydrologischen Teilthemas von VERIS-Elbe steht die Anwendung eines komplexen Modellsystems zur Berechnung der Veränderungen von Scheitelabflüssen extremer Hochwasserereignisse unter dem Einfluss ausgewählter zukünftiger Klimaprojektionen. Es ist zu prüfen, ob die unter dem Klimawandel meist vermutete Verschärfung der Hochwassersituation auch für das Elbeeinzugsgebiet signifikant nachgewiesen werden kann. Die Möglichkeiten und Grenzen des für das Einzugsgebiet der Elbe erprobten Modellsystems werden dabei näher erläutert. Als Ergebnis der Untersuchungen liegen Längsschnitte von Hochwasserabflüssen bestimmter Auftretenswahrscheinlichkeiten für den deutschen Elbelauf vor, welche Aussagen zur Wirkung veränderter meteorologischer Randbedingungen auf die Hochwassersituation an der Elbe ermöglichen. Die Aussagen beziehen sich dabei auf gegenwärtig vorliegende regionale Prognosen des Klimawandels.
Damit wird die Grundlage für weitergehende Untersuchungen zur Veränderung des Risikos extremer Hochwasser, z.B. für die Schadensmodellierung innerhalb von VERIS-Elbe geschaffen.
Zitierung:
KLEIN, B., A. SCHUMANN & M. PAHLOW (2006): Extreme Hochwasserereignisse an deutschen Talsperren. – Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 50 (4), 162–168
Für die hydrologische Bemessung von Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken werden Bemessungsereignisse benötigt, die mit Hilfe statistischer oder deterministischer Methoden abgeschätzt werden können. Um den Wissensstand über extreme Ereignisse mit gemessenen Daten zu verbessern, bereitet die Arbeitsgruppe „Dams and Floods“ des „Club for European National Committees” der ICOLD (International Commission of Large Dams) eine Sammlung beobachteter extremer Hochwasserereignisse an Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken in Europa vor. Mit diesen Daten können gewählte Bemessungsereignisse verglichen und auf ihre Realitätsnähe überprüft werden.
Die hierfür von deutschen Talsperrenbetreibern erhobenen Daten werden mit Hüllkurven aus der Literatur verglichen und für Plausibilitätsprüfungen der Abschätzungen extremer Ereignisse an deutschen Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken aufbereitet.
Die hydrologische und gewässerchemische Antwort eines Einzugsgebietes auf einen Niederschlagsimpuls setzt sich stets aus zwei Teilprozessgruppen zusammen. Die eine Prozessgruppe umfasst die raumzeitliche Dynamik der Quellenaktivierung und Transportwege des Wassers im Einzugsgebiet und die andere Prozessgruppe beschreibt die im Gerinne und verzweigten Gewässernetz ablaufenden Prozesse. Die Überlagerung beider Prozessgruppen im Verlauf von natürlichen Hochwasserereignissen führt zu komplexen Mustern interagierender Prozesse, die die Interpretation der Messsignale an einem Pegel sowie die Analyse von Hochwasserentstehung und fluviatilem Schadstofftransport erschweren. Sollen jedoch gewässerchemische Reaktionen auf einem Niederschlagsimpuls modelliert werden, um als Basis für ein Umweltmanagement zu dienen, müssen die relevanten Prozesse extrahiert und in beide Prozessgruppen getrennt erfasst werden.
Karten hinterlassen einen direkteren und stärkeren Eindruck über die räumliche Verteilung einer Größe oder eines Prozesses als andere Darstellungsformen (verbale Aussagen, Diagramme). Sie sind deshalb auch zur Darstellung der lokalen Hochwassersituation ein wertvolles Mittel und sind in der Hochwasservorsorge und im Katastrophenmanagement vielseitig einsetzbar. In Deutschland existieren keine einheitlichen Bezeichnungen oder Konventionen zu Hochwasserkarten. Deshalb wird in diesem Beitrag ein Vorschlag zur systematischen Darstellung von Hochwassergefahren und -risiken entwickelt, der von Gefahrenkarten bis hin zu Schadenrisikokarten reicht.
Die jüngsten Hochwasserereignisse im vergangenen Jahr zeigten, dass für einen effektiven Schutz vor Hochwasser der Kappung von Hochwasserspitzen eine große Bedeutung zukommt. Ähnliche Erfahrungen wurden in Bayern schon mit den Überschwemmungen der Jahre 1999 und 2000 gemacht. Deshalb nimmt die Schaffung von Retentionsräumen im bayerischen Aktionsprogramm für das Donau- und Maingebiet einen wichtigen Stellenwert ein. Hier sollen in den nächsten Jahren über 100 Mio. Kubikmeter Rückhalteraum geschaffen werden. Neben naturnahen Flächen wie Auwäldern werden auch landwirtschaftliche Flächen dem Hochwasserrückhalt dienen, wenn Deiche bis an den Rand der Bebauung zurück verlegt oder Polderräume geschaffen werden. Mit den Grundstückseigentümern und Bewirtschaftern sollen zu einem großen Teil freiwillige Vereinbarungen geschlossen werden.
Im Rahmen des Aktionsprogramms 2020 für das Donau- und Maingebiet sollen in Bayern bis zum Jahr 2020 rund 2,25 Mrd. € investiert werden.
Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 45. Jahrgang, Heft 3, Juni 2001
Autorin/Autor:
Uwe Büttner, Dieter Fügner und Ulf WinkIer
Schlagworte:
Hochwasser, Erzgebirge
Kurzzeitige extreme Starkniederschläge 1, die meist in Verbindung mit Gewittern auftreten, können im Erzgebirge in Einzugsgebieten bis etwa 200 km2 zu Hochwassern mit verheerenden Wirkungen führen. Die historisch gewachsene hohe Besiedlungsdichte der Flusstäler ist ausschlaggebend für das vorhandene hohe SchadenspotenziaL Das am 5. und 6. Juli 1999 im Gebiet um die Bergstadt Marienberg aufgetretene katastrophale Hochwasser reiht sich ein in die bisher unregelmäßig und regional unabhängig aufgetretenen Hochwasser nach kurzzeitigen Starkniederschlagsereignissen in Sachsen. Der Aufsatz beschreibt die meteorologischen und hydrologischen Verhältnisse im Erzgebirge, die Ursachen und den Ablauf des Hochwassers, ordnet es ein, umreißt die entstandenen Schäden und gibt einen kurzen Überblick zu den Rechtsgrundlagen für den Hochwasserschutz in Sachsen.
Der vorliegende Bericht ist aus dem Bemühen entstanden, auch in Deutschland einen eher sozialwissenschaftliehen Beitrag zur Hochwasserproblematik zu liefern. Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, möchte der Verfasser für das Thema Hochwasser eine Brücke zwischen naturwissenschaftlich-technischer und auf aktuelle Ereignisse bezogener Sichtweise sowie den langfristig wirksamen Rückkopplungen sozialer, ökonomischer, kultureller und ökologischer Art schlagen. Dem einen oder anderen mag dabei der gewählte Blickwinkel ungewohnt erscheinen, den Experten der jeweiligen Fachdisziplinen wird die Tiefe und Schärfe, mit der die unterschiedlichen Parameter fokussiert wurden , nicht genügen. Gleichwohl hofft der Autor, mit seinen Beispielen und Argumenten dazu beitragen zu können, dass Berührungsängste zwischen Natur- und Ingenieurwissenschaften einerseits und Sozialwissenschaften andererseits abgebaut und zusätzliche Akzente bei der Bewältigung von Naturgefahren gesetzt werden.
Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 44. Jahrgang, Heft 1, Februar 2000
Autorin/Autor:
Andreas Krein
Schlagworte:
Stofftransport, Hochwasser
Zum allgemeinen Prozessverständnis der Hochwasserentstehung sind zwei Faktoren entscheidend. Einer ist der hydraulische Aspekt. Die Wellen aus verschiedenen Bächen überlagern sich, dadurch entsteht eine neue größere Welle. Andererseits muss das Wasser erst einmal in die einzelnen Gerinne gelangen. Dies geschieht durch Fließen über den Boden und Durchströmen des Bodenkörpers. Dabei werden unterschiedliche Stoffquellen aktiviert, welche den Chemismus des Abflusses modifizieren. Mit Hilfe einer kombinatorischen Betrachtung von beprobten Wellen kleiner Einzugsgebiete sowie Beregnungsversuchen in deren Gewässerrandbereichen wird die Bedeutung des Substrats für den Unterschied zwischen Hochwasserwellen kleiner Mittelgebirgseinzugsgebiete erklärt. Dabei hilft die Stoffflussanalyse pedogener Tracer in den Gewässern sowie in Bodenwasserströmen. Insbesondere der Bodenwassergehalt ist eine wichtige Steuergröße für die Wasserführung und den Gehalt an gelösten Substanzen sowie das Verhalten partikelgebundener Stoffe.
Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 43. Jahrgang, Heft 6, Dezember 1999
Autorin/Autor:
Miklós Domokos, Viorei-Aiexandru Stänescu und
Valentina Ungureanu
Schlagworte:
Regionalisierung, Donau, Hochwasser
1986 wurde in München, als ein Ergebnis der 15jährigen Zusammenarbeit der Donauländer, die Hydrologische Monographie der Donau und ihres Einzugsgebietes herausgegeben. Hauptzweck der seitdem im Rahmen des IHP der UNESCO laufenden Zusammenarbeit der nun schon 13 Donauländer ist es, Folgebände zur Donaumonographie über ausgewählte Jhemen zu erstellen. Eines dieser Projekte befasste sich mit der Analyse der jährlichen Hochwasserabflüsse. Der folgende Beitrag gewährt einen Uberblick über die unter rumänischer Koordination, in gemeinsamer Arbeit erzielten Ergebnisse, über welche hoffentlich bald in einem der nächsten Folgebände zur Donaumonographie ausführlich berichtet wird.