Die Ökohydrologie befasst sich mit der Untersuchung ökohydrologischer Prozesse von terrestrischen sowie aquatischen Ökosystemen. Dabei stehen die Interaktionen zwischen Pflanzen, Boden und Atmosphäre im Mittelpunkt. Hierbei sind die Untersuchungen der Wechselwirkungen zwischen der Hydrosphäre und der Biosphäre zentraler Bestandteil der Forschungsrichtung. Die Studien beziehen sich desgleichen auf die anthropogenen Lebens- und Nutzungsweisen mit deren Verknüpfungen zum Natur- und Landschaftshaushalt.
Integrierte Feld-, Labor- und Modellierungsmethoden
Um zu untersuchen, wie lange Wasser in der Landschaft verbleibt, aber auch, wann und wie es abgegeben wird, werden experimentelle Arbeiten nicht nur im Gelände, sondern auch in Laboren durchgeführt. Blickpunkte dabei sind die Auswirkungen anthropogener Einflussfaktoren wie etwa die Auswirkungen des Klimawandels, aber auch die sich ändernde Landnutzung und ihre Effekte auf die Gewässerökosysteme. Ziel ist es, mit einem angepassten Management den Erhalt der Biodiversität zu sichern sowie die Vorgänge innerhalb der Gewässerökosysteme angesichts des sich vollziehenden globalen Wandels zu verbessern. Dabei setzten Forschungsarbeiten sowohl im Freiland als auch im Rahmen von Laboruntersuchungen an. Hinzu kommen experimentelle Studien innerhalb der Betrachtung auf Einzugsgebietsebene.
Einzugsgebietsökohydrologie
Die Abflussregime von Flüssen weisen einen engen Bezug zu den klimatischen Bedingungen sowie zur Landnutzung innerhalb des Einzugsgebiets auf. Dabei werden die an den Fluss angrenzenden Auenlandschaften beeinflusst und in ihrer Ausgestaltung geprägt, was wiederum Einfluss auf die Lebensbedingungen der aquatischen Organismen innerhalb der Gewässersystem hat. Die Ökohydrologie interveniert hier, indem basierend auf der Kenntnis der ökohydrologischen Mechanismen das Fließregime derart gestaltet wird, dass ein Medium für erwünschte Arten entsteht.
Der Interviewpartner
Über dieses interessante Thema der Ökohydrologie spricht in dieser 7. Folge des HyWa-Podcasts der HyWa-Schriftleiter und Podcast-Host Dr. Thomas Lüllwitz mit Prof. Nicola Fohrer, die am Institut für Natur- und Ressourcenschutz der in der Abteilung Hydrologie und Wasserwirtschaft an der Universität Kiel tätig ist. Am dortigen Fachbereich gehören zu ihren Arbeitsschwerpunkten etwa GIS-gestützte Modellierungen, zum Beispiel von Wasser- und Stoffhaushalt auf Mikro- und Mesoskala. Sie untersucht außerdem mit gewässerökologischen Untersuchungsmethoden die Wirkung von Landnutzungswechseln auf den Wasser- und Stoffhaushalt von Flussgebieten. Auch die interdisziplinäre Modellierung von Landschaftsfunktionen sowie der Entwurf von entsprechenden Maßnahmen zum stofflichen Gewässerschutz und zum Nährstoffrückhalt von Uferstreifen zählen zu Prof. Fohrers Arbeitsgebiet.
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