Willkommen bei “WasserGespräche” – dem
Podcast der Fachzeitschrift “Hydrologie
und Wasserbewirtschaftung, HyWa”.
Hier trifft sich die HyWa-Redaktion etwa einmal im Quartal mit Fachleuten und Experten aus dem gesamten Bereich der Gewässerkunde & Hydrologie, aber auch aus den Bereichen Limnologie & Grundwasser, Klimatologie & Meteorologie sowie Geologie & Bodenkunde und spricht dabei mit ihnen über aktuelle Themen und Fragestellungen sowie interessante Forschungsfelder rund um diese Themenbereiche.
Folge 3: Schneehydrologie
Rund 30 % der Landfläche, v. a. auf der Nordhalbkugel der Erde, sind zumindest zeitweise schneebedeckt, wobei etwa 35 Mio. km2 des Festlandes der Erde im Jahresverlauf etwa 4 Monate lang eine Schneedecke aufweisen. Die physikalischen Eigenschaften von Schnee sowie deren Austauschprozesse mit Boden und Atmosphäre spielen daher eine wichtige Rolle in der hydrologischen Forschung. Hierbei ist die Bildung von alpinen Schneedecken bedeutend, die zum einen Naturgefahren wie Lawinen, Hochwasser und auch Hanginstabilitäten auslösen können, aber auch zur Kenntnis über die Interaktionen zwischen Kryosphäre und Klimaveränderungen beitragen.
Messung und Erfassung der Eigenschaften von Schnee und Eis
Die primäre Beschaffenheit einer Schneeschicht richtet sich nach den Ausgangseigenschaften des Schnees: Kleine Schneeteilchen haben eine dichte Lagerung als Folge, große Flocken hingegen eine lockere luftreiche Lagerung. Die flockigen, feuchteren Schneemassen setzen sich rasch fest zusammen, der Luftgehalt bleibt konstant. Dieser ermöglicht eine weitgehende Differenzierung der einzelnen Schneeschichten. Die Beobachtung sowie Messung der Schneeverhältnisse stellen somit entscheidende Untersuchungen zu den nivalen Verhältnissen in einem Flussgebiet dar.
In der schneehydrologischen Forschung werden auch neue Messtechnologien wie Laserscanner oder Georadar angewandt, um Schneeverteilungen exakt zu erfassen. Eingesetzt werden auch verschiedene numerische Modelle, um Schneewasserressourcen auf der Basis der Messdaten von meteorologischen Stationen zu berechnen. Die Modelle werden wiederum einerseits betrieben, um die Folgen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit in Berggebieten abschätzen zu können. Andererseits werden für die Prävention und Vorhersage von Hochwassersituationen während der Schneeschmelze regelmäßig schneehydrologische Analysen vollzogen.
Der Interviewpartner
Darüber und noch einiges mehr spricht in dieser Folge Podcast-Host Dr. Thomas Lüllwitz mit dem Experten für Schneehydrologie Prof. Dr. Lucas Menzel, Dozent am Geographischen Institut der Universität Heidelberg und seit dem Jahr 2009 Professor für Hydrogeographie und Klimatologie am Geographischen Institut.
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Folge 2: Weltdatenzentrum Abfluß, GRDC
Der Abfluss stellt neben dem Niederschlag sowie der Verdunstung die dritte Komponente des Wasserkreislaufes dar, welcher die Entwässerung der Landflächen der Erde, d.h. die Ableitung überschüssigen Niederschlagswassers umfasst. Der Abfluss bildet somit das Ergebnis des Durchganges des Niederschlagswassers durch ein Einzugsgebiet ab.
Sammlung weltweiter Abflussdaten
Um den jahreszeitlichen Verlauf der Wasserführung in einem Fließgewässer genau festzuhalten, ist eine kontinuierliche und vor allem an vielen Messpunkten durchgeführte Erfassung des Gerinneabflusses bedeutend. Auch für die Analyse von Hochwasserereignissen sowie Phasen geringer Wasserführung, der Niedrigwässer innerhalb eines Flussgebietes stellen Abflusswerte eine ganz bedeutende Messgröße dar. Ganz besondere Bedeutung kommt den ermittelten Abflussdaten bei der Analyse und den Betrachtungen der Veränderungen des Wasserhaushalts sowie zur Klimaentwicklung im regionalen Maßstab, aber auch bei globalen Betrachtungen zu. Je größer die Anzahl der Messpunkte, d.h. Daten aus Pegelmessstellen verfügbar sind, desto eindeutiger und genauer lassen sich Untersuchungen und Forschungen hierzu durchführen.
Um Forschungsinstituten, wissenschaftlichen Einrichtungen aber auch wasserwirtschaftlichen Behörden Abflussdaten weltweit verteilter Messtellen zugänglich zu machen und kostenfrei zur Verfügung zu stellen, wurde vor mehr als 30 Jahren das Weltdatenzentrum Abfluss, das Global Runoff Data Centre (GRDC) ansässig an der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) gegründet.
Der Interviewpartner
Der HyWa-Schriftleiter Dr. Thomas Lüllwitz spricht in dieser Folge mit Uli Looser, dem Leiter des Global Runoff Date Centre, der seit dem Jahr 2007 das GRDC führt.
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Folge 1: Niederschlagsdynamik
Zur Untersuchung der Niederschlagsdynamik gehört die Verteilung des Wassers auf die Kreislaufelemente Abfluss und Verdunstung, die unter anthropogenen Eingriffen sowie dem Einfluss zu den dynamischen Klimaprozessen stehen.
Niederschlagsdaten zur klima-hydrologischen Modellierung
Der Niederschlag und die Wolken spielen desgleichen eine Hauptrolle in der Beantwortung der Frage, wie sich die klimatischen Bedingungen durch die anthropogenen Einflüsse zukünftig verändern können. Ein fehlendes Verständnis der physikalisch-meteorologischen Vorgänge sowie ungenügende hydrologische Modellierungen führen wiederum dazu, dass die Charakterisierung zur Wolken- und Niederschlagsbildung sowie deren Vorhersage eine bedeutende Unsicherheit in den aktuellen Klima- und Erdsystemmodellen darstellen.
Typisierung der Niederschlagsvariationen
Die Kenntnisse über die Dynamik, der Verteilung sowie des Aufkommens des Niederschlags über der Landschaft sind elementar für die Analysen zur Wetter- und Klimabeobachtung. Ohne den sich vollziehenden Klimawandel geht man nach neuesten Studien von einer Abnahme von 12 % hinsichtlich der Rekordniederschläge wie die im Ahrtal 2021 aus. Dabei treten jedoch große regionale und jahreszeitliche Variationen auf: Für Südostasien wird zukünftig eine sommerliche Niederschlagssteigerung von 80 % simuliert, für Australien eine winterliche Abnahme der Niederschläge von 24 %. Neben der Erhöhung des Wasserdampfgehalts der Atmosphäre durch die globale Erwärmung spielen auch andere Einflussfaktoren wie regionale globale Windsysteme sowie Meereszirkulationen eine bedeutende Rolle.
Um nun die natürlichen und anthropogenen Risiken hierzu besser zu untersuchen, eindeutiger zu verstehen, früher zu erkennen und damit auch besser bewältigen zu können, befasst sich als eines der Forschungszentren zu diesem Themenbereich auch das CEDIM “Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology”, ansässig am Karlsruher Institut für Technologie, kurz KIT.
Die Interviewpartner
Der HyWa-Schriftleiter Dr. Thomas Lüllwitz spricht mit Dr. Susanna Mohr, der Geschäftsführerin des CEDIM und mit Dr. Uwe Ehret vom Institut für Wasser- und Gewässerentwicklung am KIT Karlsruhe.
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