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Bakterielle Aktivität und Umsatzraten organischer Substanzen im Nord-Ostsee-Kanal

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 54. Jahrgang, Heft 1, Februar 2010

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
54. Jahrgang, Heft 1, Februar 2010

Autor/Autorin:
Klaus Gocke, Jürgen Lenz, Regine Koppe, Gerhard Rheinheimer und Hans-Georg Hoppe

Schlagworte:
Bakterielle Aktivität, Bakterienzahl, Nord-Ostsee-Kanal, partikelgebundene Bakterien, Umsatzrate von Acetat

Der Nord-Ostsee-Kanal ist ein Brackwasserbiotop, der sich durch einen relativ hohen Salzgehalt in seinem östlichen Teil, einem fast ausgesüßten mittleren Bereich und einem leichten Salzgehaltsanstieg auf den letzten westlichen Kilometern auszeichnet. In seiner westlichen Hälfte ist die Wassertrübung deutlich höher als in der östlichen. Die Bakterienzahl lag nahe der Schleuse Kiel-Holtenau zwischen 3,6 und 7,9 • 109 l-1 Zellen, von denen 0 bis 9,5 % an Partikeln angeheftet waren. In Richtung Westen nahmen die Bakterienzahl und der Prozentsatz der partikelgebundenen Bakterien fast linear zu und erreichten in der Nähe der Schleuse Brunsbüttel mit 11,5 bis 18,0 • 109 l-1 Zellen und 80–94 % partikelgebundenen Bakterien ihre Maxima. Trübungsgehalt, Bakterienzahl und Prozentsatz der partikelgebundenen Bakterien waren hoch signifikant miteinander korreliert. Die Mittelwerte der bakteriellen Aktivität (gemessen als Leucin-Inkorporation), die zwischen 45 pmol l-1 h-1 im Januar und 383 pmol l-1 h-1 im Juli lagen, zeigten den großen Einfluss der sommerlichen Temperaturzunahme. Die maximalen Werte der spezifischen Leucin-Inkorporation erreichten rd. 80 pmol h-1 10-9 Bakterien. Die Umsatzraten von Acetat, das als Repräsentant für die niedermolekularen gelösten organischen Verbindungen verwendet wurde, beliefen sich auf Werte zwischen 7 und 34,1 % h-1 (Mittelwerte über den gesamten NOK). Die Erneuerungszeit für den Acetat-„Pool“ lag demnach zwischen rund 14 h (Januar) und 3 h (April).

Hydrographisch-chemische und planktologische Untersuchungen im Nord-Ostsee-Kanal

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 52. Jahrgang, Heft 5, Oktober 2008

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
52. Jahrgang, Heft 5,
Oktober 2008

Autor/Autorin:
Klaus Gocke, Jürgen Lenz, Regine Koppe, Gerhard Rheinheimer und Hans-Georg Hoppe

Schlagworte:
Nährstoffe, Nord-Ostsee-Kanal, Plankton, Salzgehalt

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) stellt die meist befahrene künstliche Seewasserstraße der Welt dar. Mit seinen knapp 100 km Länge und 11 m Tiefe verbindet er zwei Brackwassergebiete unterschiedlichen Salzgehalts. In seinem westlichen Teil, ausgehend von der Unterelbe bis etwa Kanal-Km (K-Km) 20, herrschen ein niedriger Salzgehalt (0,5-5 ‰) und eine sehr starke Wassertrübung mit einer Secchi-Tiefe von 0,2-0,3 m vor. Im mittleren Teil zwischen K-Km 20-60 ist der Kanal fast ausgesüßt. Beide Abschnitte zeichnen sich durch hohe Nährstoffkonzentrationen aus, die maximal 315 µmol l-1 ( Nitrat) und 2,06 µmol l-1 (Phosphat) betrugen. Im östlichen Teil steigt der Salzgehalt wieder an und beträgt vor der Schleuse Kiel-Holtenau (8,1-15,8 ‰), während die Trübung (Secchi-Tiefe bis 3,2 m) und die Nährstoffkonzentration deutlich abnehmen. Hohe Chlorophyllkonzentrationen mit einem Maximalwert von 42 µg l-1 wurden im mittleren Teil des NOK gemessen. Hinsichtlich seines Artenspektrums weist das Phytoplankton des Kanals gegenüber seinen Zuflüssen eine eigenständige Besiedlung auf. Die Gesamtbakterienzahl stieg fast linear von Ost nach West an und erreichte am westlichen Ende des Kanals Werte von mehr als 12 x 106 Zellen ml-1.