Archiv der Kategorie: Heft 1, Februar 2010

Das Abflussregime des Rheins und seiner Nebenflüsse im 20. Jahrhundert – Analyse, Veränderungen, Trends

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 54. Jahrgang, Heft 1, Februar 2010

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
54. Jahrgang, Heft 1, Februar 2010

Autor/Autorin:
Jörg Uwe Belz

Schlagworte:
Abflussregime, Einflussfaktoren, Hoch- und Niedrigwasserextreme, Klimaänderung in Mitteleuropa, Langfristdynamik von Abflüssen, Speicherbau und -bewirtschaftung

Im Rahmen einer umfassenden internationalen Studie zum Abflussregime im Rheingebiet konnte festgestellt werden, dass im 20. Jahrhundert eine gut nachweisbare Veränderungsdynamik Raum gegriffen hat, die insbesondere in den letzten Jahrzehnten an Intensität gewann. Im Zuge dessen manifestieren sich im Alpen-, Hochrhein- und Oberrheingebiet vorwiegend saisonale Abfluss-Umverteilungen, im nördlichen Einzugsgebiet ab der Mainmündung vor allem winterliche Abfluss-Zunahmen. Damit zeigen sich charakteristische Merkmale von Folgen der Klimaänderung in Mitteleuropa bereits im hydrologischen Geschehen der letzten 100 Jahre, allerdings im Ergebnis kausal kaum zu trennen von anthropogenen Beeinflussungen, insbesondere durch Talsperrenbau und -betrieb.

Bakterielle Aktivität und Umsatzraten organischer Substanzen im Nord-Ostsee-Kanal

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 54. Jahrgang, Heft 1, Februar 2010

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
54. Jahrgang, Heft 1, Februar 2010

Autor/Autorin:
Klaus Gocke, Jürgen Lenz, Regine Koppe, Gerhard Rheinheimer und Hans-Georg Hoppe

Schlagworte:
Bakterielle Aktivität, Bakterienzahl, Nord-Ostsee-Kanal, partikelgebundene Bakterien, Umsatzrate von Acetat

Der Nord-Ostsee-Kanal ist ein Brackwasserbiotop, der sich durch einen relativ hohen Salzgehalt in seinem östlichen Teil, einem fast ausgesüßten mittleren Bereich und einem leichten Salzgehaltsanstieg auf den letzten westlichen Kilometern auszeichnet. In seiner westlichen Hälfte ist die Wassertrübung deutlich höher als in der östlichen. Die Bakterienzahl lag nahe der Schleuse Kiel-Holtenau zwischen 3,6 und 7,9 • 109 l-1 Zellen, von denen 0 bis 9,5 % an Partikeln angeheftet waren. In Richtung Westen nahmen die Bakterienzahl und der Prozentsatz der partikelgebundenen Bakterien fast linear zu und erreichten in der Nähe der Schleuse Brunsbüttel mit 11,5 bis 18,0 • 109 l-1 Zellen und 80–94 % partikelgebundenen Bakterien ihre Maxima. Trübungsgehalt, Bakterienzahl und Prozentsatz der partikelgebundenen Bakterien waren hoch signifikant miteinander korreliert. Die Mittelwerte der bakteriellen Aktivität (gemessen als Leucin-Inkorporation), die zwischen 45 pmol l-1 h-1 im Januar und 383 pmol l-1 h-1 im Juli lagen, zeigten den großen Einfluss der sommerlichen Temperaturzunahme. Die maximalen Werte der spezifischen Leucin-Inkorporation erreichten rd. 80 pmol h-1 10-9 Bakterien. Die Umsatzraten von Acetat, das als Repräsentant für die niedermolekularen gelösten organischen Verbindungen verwendet wurde, beliefen sich auf Werte zwischen 7 und 34,1 % h-1 (Mittelwerte über den gesamten NOK). Die Erneuerungszeit für den Acetat-„Pool“ lag demnach zwischen rund 14 h (Januar) und 3 h (April).

Trends in beobachteten Zeitreihen von Temperatur und Niederschlag in Niedersachsen

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 54. Jahrgang, Heft 1, Februar 2010

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
54. Jahrgang, Heft 1, Februar 2010

Autor/Autorin:
Uwe Haberlandt, Aslan Belli und Joseph Hölscher

Schlagworte:
Extreme Ereignisse, Lufttemperatur, Niedersachsen, Niederschlag, Niederschlagskorrektur, Trend

Es wurden beobachtete Zeitreihen von Temperatur und Niederschlag hinsichtlich erkennbarer Trends in Niedersachsen untersucht. Als Basisdaten wurden Tageswerte von 18 Temperaturstationen und 263 Niederschlagsstationen für den Zeitraum von 1951 bis 2005 verwendet. Die Untersuchungen erfolgten getrennt für die Saisons Winter, Frühling, Sommer, Herbst und das Gesamtjahr. Analysiert wurden nicht direkt die beobachteten Tageswerte sondern spezielle Indizes wie z.B. die „Größte 5-Tages-Niederschlagssumme“, die „Maximale Anzahl aufeinander folgender Trockentage“ u.a. Diese sollten insbesondere Auskunft über das Extremwertverhalten geben. Für die Erkennung der Trends wurde der Mann-Kendall-Test und für die Schätzung der Stärke der Trends die lineare Regression verwendet. Die Temperatur zeigt in allen Jahreszeiten signifikante Zunahmen ohne größere räumliche Unterschiede. Für den Niederschlag konnten insbesondere im Winter und Herbst signifikante Zunahmen speziell für den Norden und den Süden von Niedersachsen festgestellt werden. Im Sommer nahm dagegen die Trockendauer vor allem in der Mitte von Niedersachsen signifikant zu. Eine Korrektur des Niederschlages hinsichtlich des systematischen Messfehlers führte zwar zu einer gewissen Abnahme der Anzahl signifikanter Aufwärtstrends im Winter, konnte aber das Gesamtbild nicht verändern.