Archiv der Kategorie: Heft 5, Oktober 2008

Hydromorphologische Indikatoren für den ökologischen Zustand der Fischfauna der unteren Forellenregion im norddeutschen Tiefland

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 52. Jahrgang, Heft 5, Oktober 2008

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
52. Jahrgang, Heft 5,
Oktober 2008

Autor/Autorin:
Matthias Brunke

Schlagworte:
Fischfauna, Hydromorphologie, Tieflandgewässer

Die Fischfauna vieler Tieflandbäche befindet sich nicht in einem guten ökologischem Zustand. Ursächlich hierfür ist ein Komplex aus verschiedenen historischen und aktuellen Faktoren. Die Degradation der Gewässerstruktur ist dabei insbesondere für die Fischfauna ein häufig genannter Stressor. In dieser Arbeit wurde der Zusammenhang zwischen dem Zustand der Fischfauna der unteren Forellenregion in Schleswig-Holstein und hydromorphologischen Variablen statistisch untersucht.
Variablen der Laufentwicklung, der Umlandnutzung, der Geomorphologie und des Substrats zeigten die strukturelle Degradation auf und erwiesen sich als einflussreich für die Zusammensetzung der Fischzönose. Positive strukturelle Indikatoren für den ökologischen Zustand der Fischfauna waren eine Landnutzung mit Laubwald und eine hohe Tiefenvarianz. Negative Indikatoren betrafen eine intensive Grünlandnutzung, einen hohen Schlammanteil an der Sohle, eine starke Eintiefung des Gewässers sowie eine der Forellenregion nicht angepasste Vergrößerung des Profilquerschnitts und bei kleineren Bächen ein überhöhter Sandanteil. Insgesamt korrelierte die Artenzahl signifikant mit dem befischten Gewässervolumen, jedoch nicht mit der Fläche und Strecke.
Die Klassifikation mittels des fischbasierten Bewertungssystems (fiBS) lieferte Ergebnisse, die in einem plausiblen, aber komplexen Zusammenhang zur Gewässerstruktur standen. In der mäßigen Zustandklasse können verschiedene Ausprägungen der Degradation und Fischzönose vorliegen. Abschließend werden Empfehlungen für Restaurationsmaßnahmen gegeben.

Hydrographisch-chemische und planktologische Untersuchungen im Nord-Ostsee-Kanal

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 52. Jahrgang, Heft 5, Oktober 2008

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
52. Jahrgang, Heft 5,
Oktober 2008

Autor/Autorin:
Klaus Gocke, Jürgen Lenz, Regine Koppe, Gerhard Rheinheimer und Hans-Georg Hoppe

Schlagworte:
Nährstoffe, Nord-Ostsee-Kanal, Plankton, Salzgehalt

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) stellt die meist befahrene künstliche Seewasserstraße der Welt dar. Mit seinen knapp 100 km Länge und 11 m Tiefe verbindet er zwei Brackwassergebiete unterschiedlichen Salzgehalts. In seinem westlichen Teil, ausgehend von der Unterelbe bis etwa Kanal-Km (K-Km) 20, herrschen ein niedriger Salzgehalt (0,5-5 ‰) und eine sehr starke Wassertrübung mit einer Secchi-Tiefe von 0,2-0,3 m vor. Im mittleren Teil zwischen K-Km 20-60 ist der Kanal fast ausgesüßt. Beide Abschnitte zeichnen sich durch hohe Nährstoffkonzentrationen aus, die maximal 315 µmol l-1 ( Nitrat) und 2,06 µmol l-1 (Phosphat) betrugen. Im östlichen Teil steigt der Salzgehalt wieder an und beträgt vor der Schleuse Kiel-Holtenau (8,1-15,8 ‰), während die Trübung (Secchi-Tiefe bis 3,2 m) und die Nährstoffkonzentration deutlich abnehmen. Hohe Chlorophyllkonzentrationen mit einem Maximalwert von 42 µg l-1 wurden im mittleren Teil des NOK gemessen. Hinsichtlich seines Artenspektrums weist das Phytoplankton des Kanals gegenüber seinen Zuflüssen eine eigenständige Besiedlung auf. Die Gesamtbakterienzahl stieg fast linear von Ost nach West an und erreichte am westlichen Ende des Kanals Werte von mehr als 12 x 106 Zellen ml-1.

Flächendifferenzierte Modellierung von mehrjährigen mittleren Phosphateinträgen in die Oberflächengewässer über Dränagen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Gewässergüte

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 52. Jahrgang, Heft 5, Oktober 2008

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
52. Jahrgang, Heft 5,
Oktober 2008

Autor/Autorin:
Björn Tetzlaff und Frank Wendland

Schlagworte:
Dränage, Nährstoffeintrag, Phosphat, Modellierung

In den Flusseinzugsgebieten des norddeutschen Tieflands ist eine intensive landwirtschaftliche Nutzung ohne Dränagen nicht denkbar. Diese sind jedoch gleichzeitig auch ein wesentlicher Eintragspfad für diffuse Nährstoffbelastungen der Oberflächengewässer. Aufbauend auf einer räumlich hoch differenzierten Dränflächenkarte wird durch Kopplung eines Wasserhaushaltsmodells GROWA mit einem Phosphatmodell (MEPhos) eine Quantifizierung des mittleren Dränabflusses und des diffusen P-Eintrags durchgeführt. Aus den flächendifferenzierten Modellergebnissen lassen sich Schwerpunkträume für Maßnahmen zur Reduzierung des P-Eintrags ableiten.