IWRM 2010 – Neue Anforderungen an die Hydrologie?

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 54. Jahrgang, Heft 2, April 2010

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
54. Jahrgang, Heft 2, April 2010

Autor/Autorin:
Andreas Schumann

Schlagworte:
Bewässerung, hydrologischer Wandel, Klimaänderung, Wasserbewirtschaftung

Der Ansatz einer integrierten (oder eher integrativen) Wasserbewirtschaftung, des Integrated Water Resources Management (IWRM), verfolgt eine koordinierte Bewirtschaftung des Wassers, der Landflächen und anderer Ressourcen mit dem Ziel der Maximierung des ökonomischen und sozialen Nutzens in einer gerechten Art und Weise ohne Beeinträchtigung der Nachhaltigkeit lebensnotwendiger Ökosysteme. Da die hydrologischen Verhältnisse das Ergebnis einer Interaktion von natürlichen und anthropogenen Bedingungen und Einflussfaktoren sind, setzt dieser Ansatz voraus, dass möglichst alle Komponenten des hydrologischen Kreislaufes in unterschiedlichen Zeit- und Raumskalen beachtet werden, um die Integrität des Wasserkreislaufs, die Wasserbeschaffenheit und die ökologischen Verhältnisse zu sichern. Die Hydrologie der Wasserressourcen muss damit nicht nur die natürlichen Verhältnisse erfassen, sondern auch Nutzungseinflüsse berücksichtigen und Fragestellungen, die sich aus Wechselwirkungen von Wassernutzungen und hydrologischen Bedingungen ergeben, beantworten. An zwei Beispielen, einer großräumigen Betrachtung der landwirtschaftlichen Bewässerung und des Stoffhaushaltes eines mesoskaligen Flussgebietes, wird das erweiterte Anforderungsprofil dargestellt. Mit den in der Zukunft zu erwartenden Veränderungen werden sich neue Anforderungen an das IWRM ergeben. Der hydrologische Wandel und seine begrenzten Vorhersagemöglichkeiten stellt einen Bereich des IWRM dar, der in Forschung und Praxis im Vergleich zu anderen Aspekten zu wenig Beachtung findet.

Hydrologische Bemessungspraxis im Wandel der Zeiten
Die Anfänge systematischer chemisch-physikalischer Gewässeruntersuchungen in den Flussgebieten von Elbe und Rhein – historische Situation, Akteure, Entwicklungsstränge