Archiv der Kategorie: Heft 4, August 2010

Analyse von Agrar- und Umweltmaßnahmen zur Reduktion der Stickstoffbelastung von Grundwasser und Oberflächengewässer in der Flussgebietseinheit Weser

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 54. Jahrgang, Heft 4, August 2010

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
54. Jahrgang, Heft 4, August 2010

Autor/Autorin:
Frank Wendland, Horst Behrendt, Ulrike Hirt, Peter Kreins, Ute Kuhn, Petra Kuhr, Ralf Kunkel und Björn Tetzlaff

Schlagworte:
Grundwasser, Modellanalyse, Oberflächenwasser, Stickstoffbelastung

Im Rahmen des Modellvorhabens AGRUM Weser wurde ein Modellinstrument entwickelt, mit dem die Stickstoffbelastung von Grundwasser und Oberflächengewässern regional differenziert abgeschätzt werden kann, und welches darüber hinaus in der Lage ist, die Wirkung von Minderungsmaßnahmen der Landwirtschaft zu prognostizieren. Hierzu wurde das agrarökonomische Modell RAUMIS mit den hydrologischen Modellen GROWA-DENUZ/WEKU und MONERIS gekoppelt. Das Modellinstrument war durch eine Kombination von Ansätzen zur Quantifizierung der Einträge aus punktförmigen und diffusen Quellen mit Wirtschaftlichkeitsanalysen dazu in der Lage, die vielfältigen, komplexen sozioökonomischen sowie hydrologischen und hydrogeologischen Wechselwirkungen und Zusammenhänge simultan zu berücksichtigen. Im Vordergrund standen hierbei integrative Modellanalysen zur Bewertung von Agrar- und agrarumweltpolitischen Stickstoff-Minderungsmaßnahmen zur Erreichung von Bewirtschaftungszielen im Zusammenhang mit der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie. Auf dieser Basis wurden zunächst die aktuellen Stickstoffbilanz-Überschüsse der Landwirtschaft (2003) und Stickstoffeinträge ins Grundwasser und die Oberflächengewässer modelliert. Danach wurden die Auswirkungen von bis zum Jahr 2015 (Baseline-Szenario) auf EU-Ebene bereits umgesetzten Agrar- und Agrarumweltmaßnahmen auf die StickstoffbilanzÜberschüsse der Landwirtschaft und die N-Einträge regional differenziert prognostiziert. Anschließend wurde der zusätzliche Handlungsbedarf zur Erreichung von Qualitätszielen für das Grundwasser und vorläufigen Bewirtschaftungszielen in den Oberflächengewässern ausgewiesen. Abschließend wurden eine mögliche Kombination ergänzender Stickstoffminderungsmaßnahmen zum Erreichen des guten Grundwasserzustandes vorgestellt sowie die damit verbundenen Kosten ermittelt.

Tracerhydrologische Untersuchungen am Partnach-Ursprung

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 54. Jahrgang, Heft 4, August 2010

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
54. Jahrgang, Heft 4, August 2010

Autor/Autorin:
Adelheid Rappl, Karl-Friedrich Wetzel, Georg Büttner und Martin Scholz

Schlagworte:
Farbtracer, hydrogeologische Eigenschaften, Karst, Quelleinzugsgebiete

Das Grundwasser hat einen Anteil von ca. 30 % am globalen Süßwasser. Da es jedoch unter einer mehr oder weniger mächtigen Gesteinsbedeckung liegt, entzieht es sich in den meisten Fällen der direkten Beobachtung. Mit der indirekten Erkundung von Grundwasserkörpern beschäftigt sich vor allem die Tracerhydrologie. Die Fluoreszenztracer, zu denen Uranin und Eosin gehören, sind heute die wichtigsten Markierungsmittel der Tracerhydrologie. Sie werden für die Abgrenzung von Einzugsgebieten, den Nachweis von Leckagen, der Bestimmung von Fließgeschwindigkeiten des Grundwassers und zur Ermittlung von hydrogeologischen Eigenschaften der Aquifere eingesetzt. In der vorliegenden Studie werden Farbtracer verwendet, um die Abgrenzung des Quelleinzugsgebietes der Partnach im Hochgebirgskarst des Zugspitzgebietes zu verifizieren und um die hydrogeologischen Eigenschaften des Karstsystems im Untergrund zu untersuchen. Die vorliegende Studie ist im Kontext umfangreicherer hydrologischer Untersuchungen zu sehen, die im
Hochgebirgskarst des Wettersteingebirges vorgenommen werden sollen.