Autor/Autorin:
Frank Wendland, Horst Behrendt, Ulrike Hirt, Peter Kreins, Ute Kuhn, Petra Kuhr, Ralf Kunkel und Björn Tetzlaff
Schlagworte:
Grundwasser, Modellanalyse, Oberflächenwasser, Stickstoffbelastung
Im Rahmen des Modellvorhabens AGRUM Weser wurde ein Modellinstrument entwickelt, mit dem die Stickstoffbelastung von Grundwasser und Oberflächengewässern regional differenziert abgeschätzt werden kann, und welches darüber hinaus in der Lage ist, die Wirkung von Minderungsmaßnahmen der Landwirtschaft zu prognostizieren. Hierzu wurde das agrarökonomische Modell RAUMIS mit den hydrologischen Modellen GROWA-DENUZ/WEKU und MONERIS gekoppelt. Das Modellinstrument war durch eine Kombination von Ansätzen zur Quantifizierung der Einträge aus punktförmigen und diffusen Quellen mit Wirtschaftlichkeitsanalysen dazu in der Lage, die vielfältigen, komplexen sozioökonomischen sowie hydrologischen und hydrogeologischen Wechselwirkungen und Zusammenhänge simultan zu berücksichtigen. Im Vordergrund standen hierbei integrative Modellanalysen zur Bewertung von Agrar- und agrarumweltpolitischen Stickstoff-Minderungsmaßnahmen zur Erreichung von Bewirtschaftungszielen im Zusammenhang mit der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie. Auf dieser Basis wurden zunächst die aktuellen Stickstoffbilanz-Überschüsse der Landwirtschaft (2003) und Stickstoffeinträge ins Grundwasser und die Oberflächengewässer modelliert. Danach wurden die Auswirkungen von bis zum Jahr 2015 (Baseline-Szenario) auf EU-Ebene bereits umgesetzten Agrar- und Agrarumweltmaßnahmen auf die StickstoffbilanzÜberschüsse der Landwirtschaft und die N-Einträge regional differenziert prognostiziert. Anschließend wurde der zusätzliche Handlungsbedarf zur Erreichung von Qualitätszielen für das Grundwasser und vorläufigen Bewirtschaftungszielen in den Oberflächengewässern ausgewiesen. Abschließend wurden eine mögliche Kombination ergänzender Stickstoffminderungsmaßnahmen zum Erreichen des guten Grundwasserzustandes vorgestellt sowie die damit verbundenen Kosten ermittelt.