Autor/Autorin:
Silke Mey, Helge Albert, Claudia Hildebrand und Bernd Pfützner
Schlagworte:
Maßnahmen zur Revitalisierung, Moordegradierung, Szenarioanalyse, Wasserhaushaltsmodell
Im nordostdeutschen Tiefland sind sinkende Grundwasserstände und zunehmende Trockenheit an Fließgewässern und Feuchtgebieten immer häufiger zu beobachten. Als Ursache werden meist Klima- und Nutzungsänderungen identifiziert. Die hier vorgestellte Untersuchung befasst sich mit dem Naturschutzgebiet Luchsee, ein mesotroph-saures Moor von etwa 55 ha Fläche mit einer offenen Wasseroberfläche von ca. 8 ha (SUCCOW & JOOSTEN 2001). Sinkende See- und Moorwasserstände führen zunehmend zur Degradierung des Moorkörpers und zum Vordringen der Bäume in den Moorbereich. Da das Moor zur Schutzzone 1 des Biosphärenreservats Spreewald gehört, gibt es vielerlei Bestrebungen, der Degradierung des Moores entgegen zu wirken. Maßnahmen, die diese Entwicklung aufhalten sollen, reichen von der Seewasserstandsanhebung nahe gelegener Seen über den Rückbau von Meliorationsgräben bis hin zur Umstrukturierung des umliegenden Waldes und einer Überprüfung der maximalen Fördergenehmigung eines nahe gelegenen Wasserwerks.
Unter dem bestehenden Zeit- und Kostendruck müssen die ausgewählten Maßnahmen so effektiv wie möglich umgesetzt werden. Bei der Bewertung wurde ein Landschaftswasserhaushaltsmodell eingesetzt, mit dem die Wirkungen der unterschiedlichen Maßnahmen in Szenarien simuliert wurden. Die wesentlichen Komponenten des Simulationswerkzeuges sind das komplexe Bodenwasserhaushalts- und Vegetationsmodell PSCN (KLÖCKING & SUCKOW 2003) und das Grundwassermodell ASM (KINZELBACH & RAUSCH 1995), die im hydrologischen Modellierungssystem ArcEGMO (PFÜTZNER 2002) miteinander verknüpft wurden.