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Hochwasserabschätzung in kleinen Einzugsgebieten – Evaluation eines österreichischen Verfahrens in der Schweiz

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 54. Jahrgang, Heft 3, Juni 2010

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
54. Jahrgang, Heft 3, Juni 2010

Autor/Autorin:
Carol Hemund, Rolf Weingartner, Judith Dobmann, Gerhard Markart und Bernhard Kohl

Schlagworte:
Abfluss- und Rauigkeitsbeiwert, Hochwasserabschätzung, kleine Einzugsgebiete

In den vergangenen Jahren ereigneten sich im Alpenraum vermehrt Hochwasser mit teilweise beträchtlichen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt (BEZZOLA & HEGG 2007). Das Interesse an einer möglichst genauen Abschätzung seltener Hochwasser liegt deshalb nahe. Häufig mangelt es aber insbesondere in kleinen Einzugsgebieten (< 10 km2) an geeigneten Niederschlags- und Abflussdaten.
Mit der sog. Geländeanleitung von MARKART et al. (2004) besteht ein prozessnaher, in Österreich entwickelter Ansatz, um die Abflussreaktion kleiner Einzugsgebiete bei Starkregenereignissen zu ermitteln und darauf basierend Hochwasserspitzen abzuschätzen.
Kern des Verfahrens bildet die Abschätzung des Abflussbeiwertes sowie der Oberflächenrauigkeit im Gelände. Um schließlich zu einer Hochwasserabschätzung zu gelangen, müssen die im Gelände erhobenen Daten mit einem hydrologischen Modell (ZEMOKOST) oder anderen gängigen Ansätzen, z.B. HEC-HMS (SCS 1985), gekoppelt werden.
Das Ziel dieser Arbeit war es, die Übertragbarkeit der Geländeanleitung von den Ostalpen auf den schweizerischen Alpenraum zu prüfen. Dazu wurde sie in zwölf schweizerischen Einzugsgebieten angewandt und evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass der kombinierte Ansatz von Markart/Zemokost insgesamt auch für den schweizerischen Alpenraum geeignet ist. Zusätzlich liefert der vorliegende Aufsatz Vorschläge zur Optimierung der Geländeanleitung und zeigt, wie mit ihr seltene Scheitelabflüsse mit unterschiedlichen Wiederkehrintervallen abgeschätzt werden können.