Archiv der Kategorie: Heft 6, Dezember 2010

Berechnung der Degradation von Auen mit Hilfe einer Wasserspiegeldifferenzenkurve

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 54. Jahrgang, Heft 6, Dezember 2010

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
54. Jahrgang, Heft 6, Dezember 2010

Autor/Autorin:
Michael Schleuter

Schlagworte:
Aueklassifizierung, Auequalität, Silberweidenwald, wasserstandsabhängige Bewertung, Weichholzauewald

Zur Entscheidungsfindung bei großräumigen Planungen ist ein Verfahren zur Schnelleinstufung der Standortqualität für Auen notwendig. Auf der Basis einer Differenzenkurve der Wasserspiegelhöhe des Mittleren Hochwassers (W-MHQ) minus der Wasserspiegelhöhe des Mittelwassers (W-MQ) und der Verschneidung der potenziellen Geländehöhe des Wuchsplatzes der Silberweiden wurde ein Faktor entwickelt, der direkt auf die potenzielle Qualität der Aue schließen lässt. Seine Anwendung ist für die Auen großer Flüsse (Bundeswasserstraßen) gedacht. Der Ansatz ist aber grundsätzlich auch auf die Auen anderer großer Flüsse übertragbar. Mit der Methode ist es z.B. möglich, Auswirkungen von Baumaßnahmen oder anderer Auslöser zu bewerten, die zu einer Veränderung der Wasserspiegellagen führen. Sie bietet die Möglichkeit, großräumig auftretende Folgen auf die flussangrenzenden terrestrischen Biotope zu beurteilen.

Neuartige Spurenstoffe im Wasser

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 54. Jahrgang, Heft 6, Dezember 2010

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
54. Jahrgang, Heft 6, Dezember 2010

Autor/Autorin:
Klaus Kümmerer

Schlagworte:
Abwasserreinigung, Emissionen, neuartige Spurenstoffe, Wasserqualität

Überall in unserem täglichen Leben werden Chemikalien wie z.B. Arzneimittel, Desinfektionsmittel, Kontrastmittel, Farbstoffe, Pestizide, Lacke, Waschmittel etc. verwendet. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zu unserer Gesundheit und unserem Lebensstandard. Allerdings stellen sie für die Umwelt häufig eine Belastung dar. Zwar konnten unbeabsichtigte Emissionen durch Abfälle und Abwässer aus der industriellen Produktion in den letzten Jahrzehnten durch vielerlei Maßnahmen drastisch reduziert werden. Dennoch gelangen die Produkte allein durch ihre bestimmungsgemäße Anwendung in die aquatische Umwelt und sind heutzutage die Hauptemission der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Sie stellen ein zunehmendes Risiko für die Wasserqualität dar. Der Beitrag erläutert, welche Stoffe der Begriff „neuartige Spurenstoffe“ zusammenfasst und welche Problematik diese Spurenstoffe für die Wasserqualität und für ein nachhaltiges Wassermanagement mit sich bringen. Beispielhaft werden einige Vertreter der Spurenstoffe näher beschrieben.

Regionale Verteilung der Bakterien-Abundanz und Aktivität in der Unterelbe und Unterweser: Ein Vergleich zwischen beiden Ästuaren

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 54. Jahrgang, Heft 6, Dezember 2010

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung
54. Jahrgang, Heft 6, Dezember 2010

Autor/Autorin:
Klaus Gocke, Jürgen Lenz, Regine Koppe, Gerhard Rheinheimer und Hans-Georg Hoppe

Schlagworte:
Ästuar, Bakterienzahl, Biomasseproduktion, Elbe, Weser

Die Mündungsgebiete von Elbe und Weser bilden die beiden größten deutschen Ästuare. Sie weisen eine Reihe von hydrologischen, geologischen und klimatischen Gemeinsamkeiten auf. Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, ob und wieweit diese Gemeinsamkeiten auch in planktologisch/mikrobiologischer Hinsicht gelten. Hierzu wurden bei niedrigem Oberwasserabfluss im Juni 2005 Oberflächenproben in 10 km Abständen in beiden Ästuaren von ihrem limnischen Bereich bis in die Deutsche Bucht genommen. Untersucht wurden die abiotischen Parameter Temperatur, Salzgehalt, Gesamt- und Feintrübung < 2 ?m sowie die biologischen Parameter Chlorophyll a und Phäopigmente, Bakterienzahl und bakterielle Biomasseproduktion. Die biologischen Variablen hatten ihr Maximum stets in der limnischen Zone. Hier beliefen sich die Werte in der Elbe auf 10,3 ?g l-1 Chlorophyll a (Chl a), 9,5 x 109 l-1 Bakterien (BZ) und eine bakterielle Biomasseproduktion (BBP) von 4,3 ?g C l-1 h-1. In der Weser lagen sie bei 22,5 ?g l-1 (Chl a), 7,8 x 109 l-1 (BZ) und 4,1 ?g C l-1 h-1 (BBP). Ein Minimum wurde im Bereich der oberen Brackwassergrenze mit 5,2 ?g l-1 (Chl a), 5,4 x 109 l-1 (BZ) und 1,0 ?g C l-1 h-1 (BBP) in der Elbe und mit 3,8 ?g l-1 (Chl a), 7,4 x 109 l-1 (BZ) und 1,4 ?g C l-1 h-1 (BBP) in der Weser gefunden. An der seewärtigen Grenze der Ästuarregionen trat ein erneutes Maximum auf. Damit stimmten beide Ästuare sowohl in der regionalen Verteilung als auch in der Größe der Parameter weitgehend überein.