Autor/Autorin:
Peter Krahe, Enno Nilson, Maria Carambia, Thomas Maurer, Lorenzo Tomassini, Katharina Bülow, Daniela Jacob und Hans Moser
Schlagworte:
Abflussprojektion, Anpassungsmaßnahmen, Binnenschifffahrt, globale Klimaprojektion, Klimawandel, Multimodell Ensemble, regionale Klimaprojektion, Unsicherheitsanalyse
Im Rahmen nationaler Forschungsprojekte und des EU-Forschungsprojektes ENSEMBLES steht ein ständig zunehmendes, durch verschiedene Kombinationen von globalen und regionalen Simulationen dynamischer und statistischer Klimamodelle erzeugtes Ensemble von Klimaprojektionen zur Verfügung. Dieses wurde unter Verwendung des als Wasserhaushaltsmodell betriebenen hydrologischen Modells HBV-SMHI in ein entsprechendes Ensemble von Abflussprojektionen an Pegelmessstationen des internationalen Rheineinzugsgebiets transformiert. Die statistische Analyse dieses Ensembles liefert nicht nur eine Abschätzung der Bandbreite der künftig möglichen Änderung relevanter Abflusskenngrößen, sondern ermöglicht es auch, den relativen Beitrag systembedingter (aleatorischer) und methodisch bedingter (epistemischer) Unsicherheiten zu unterscheiden. Dies bildet eine wichtige Grundlage für die Bewertung von Klima- und Abflussprojektionen im Hinblick auf die Beantwortung von Fragen zur Notwendigkeit und Wirksamkeit möglicher verkehrswasserwirtschaftlicher Anpassungsmaßnahmen. Die Vorgehensweise wird am Beispiel des vieljährigen mittleren monatlichen Abflusses (MoMQ) am Pegel Köln in der Periode 2021-2050 sowie anhand von Änderungssignalen des MoMQ an den Pegeln Köln/Rhein und Raunheim/Main im Vergleich der Perioden 2021-2050 und 1971-2000 illustriert. Die Datengrundlagen sind noch zu ergänzen sowie einer umfassenderen Analyse und Bewertung zu unterziehen. Es zeigt sich jedoch bereits jetzt, dass bei der Diskussion der möglichen Änderung im Abflussverhalten großer Flüsse in Folge des globalen Klimawandels weder die dem Klimasystem innewohnende Variabilität noch die sich aus der Modellierung des globalen Klimas ergebende Unsicherheit vernachlässigt werden darf. Die Unsicherheit, die den Regionalisierungsverfahren zuzuschreiben ist, nimmt sich im Vergleich dazu gering aus.