Autorin/Autor:
Siefan Nehring
Schlagworte:
Antifoulinganstriche, Tributylzinn
Tributylzinn (TBT), das als Antifoulingmittel vor allem in der Schiffahrt eingesetzt wird, zählt zu den giftigsten Stoffen, die bisher in die Umwelt gelangt sind. Aufgrund seiner starken Ökotoxizität und der relativ hohen Belastungen der Wassersäule sowie von
Hafensedimenten an der deutschen Nordseeküste sind negative ökologische Auswirkungen sehr wahrscheinlich. Eine Analyse
der Bestandsentwicklungen von Vorderkiemerschnecken (Prosobranchia) an der deutschen Nordseeküste zeigt, daß für eine Vielzahl an Arten Bestandsrückgänge zu verzeichnen sind, die teilweise mit TBT ursächlich in Verbindung gebracht werden können. Für keine Prosobranchia-Art ist eine positive Bestandsentwicklung zu verzeichnen. Um das Gefährdungspotential durch TBT für aquatische Ökosysteme zu minimieren, werden z.Zt. auf nationaler und internationaler Ebene Regularien entwickelt, deren Diskussion aber noch nicht abgeschlossen ist.