Saisonale und räumliche Variabilität gelöster organischer Kohlenstoffverbindungen in Fließgewässern des nordostdeutschen Tieflandes

Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 49. Jahrgang, Heft 4, August 2005

Hydrologie und
Wasserbewirtschaftung
49. Jahrgang, Heft 4,
August 2005

Autorin/Autor:
Anke Sachse, Jörg Gelbrecht und Christian E.W. Steinberg

Schlagworte:
organische Kohlenstoffverbindungen, Fließgewässer, Tiefland, Variabilität

Die Konzentration und Zusammensetzung gelöster organischer Kohlenstoffverbindungen in Gewässern ist abgängig von allochthonen und autochthonen Quellen und Stoffumsetzungsprozessen. Um diese unterschiedlichen Eintagspfade und Prozesse zu unterscheiden, wurden Jahresdynamiken verschiedener Fließgewässerabschnitte aufgenommen, die von verschiedenen Einzugsgebietsstrukturen beeinflusst waren. Neben dem gelösten organischen Kohlenstoff als Summenparameter (DOC) wurden zusätzlich Verbindungsklassen wie Huminstoffe, Polysacharide und niedermolekulare Verbindungen quantifiziert und teilweise qualifiziert. In einigen Gewässerabschnitten war eine Erhöhung des DOC und der Huminstoffe durch den Einfluss von Niedermooren zu erkennen. In einem anderen Fließabschnitt fand eine Abnahme des DOC durch eine Verdünnung mit DOC-armen Grundwasser statt. Saisonal bedingte Einträge wie die autochthone DOC-Produktion führten zu einer Erhöhung von Polysachariden und niedermolekularen Huminstoffen mit einem geringen Anteil aromatischer Strukturelemente. Dies wurde besonders in der Wachstumsperiode in den Abläufen der durchflossenen Seen deutlich. Im Herbst führten vermutlich verstärkte Einträge aus dem Boden zu steigenden Konzentrationen des DOC und hochmolekularer, hocharomatischer Huminstoffe, besonders in den Fließabschnitten.

 

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