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Probabilistische Abschätzung der Unsicherheit von Aussagen zu hydrologischen Auswirkungen globaler Klimaveränderungen

Hydrologie und
Wasserbewirtschaftung
45. Jahrgang, Heft 4,
August 2001

Autorin/Autor:
Andreas H. Schumann, Michael AntI und Joachim Geyer

Schlagworte:
Klimaveränderung, Hoch- und Niedrigwasserabflüsse, Wasserhaushaltskomponenten, Wassergüteparameter, Unsicherheiten

Eine Beurteilung der wasserwirtschaftliehen Auswirkungen von Klimaänderungen erfolgt sehr häufig mit Hilfe hydrologischer Modelle. Durch die Modifizierung der meteorologischen Eingangsdaten und den anschließenden Vergleich der Ergebnisse der Modellrechnungen mit den heutigen Verhältnissen werden für viele hydrologische Variablen (z.B. die Hoch- und Niedrigwasserabflüsse, Wasserhaushaltskomponenten, Wassergüteparameter etc.) bereits Änderungen vorhergesagt. Diese weit verbreitete Vorgehensweise hat allerdings den generellen Mangel, dass die Aussagen zu den etwaigen regionalen Klimaveränderungen, die diesen Studien zugrunde liegen, keinesfalls als Vorhersagen betrachtet werden können. Trotz großer Fortschritte auf dem Gebiet der Entwicklung globaler Klimamodelle bestehen noch viele Unsicherheiten in Hinblick auf regionale Klimaveränderungen. Als wesentliche Ursachen hierfür sind die Komplexität der Prozesse und die Limitierung der Prozesskenntnisse, die rechentechnischen Restriktionen, die Skalenprobleme oder die zwangsläufig unbekannten Emissionsverhältnisse in der Zukunft zu nennen. Hinzu kommen die Unsicherheiten der Anwendung der hydrologischen Modellierung (beschränkter regionaler Bezug, fehlende Extrapolationsmöglichkeit auf veränderte Klimaverhältnisse, fehlende Aussagen zu möglichen Veränderungen für eine Reihe von relevanten hydrologischen Variablen wie z. B. für die Luftfeuchte). Die Unsicherheit der Aussagen zu allen hydrologischen Veränderungen auf der Basis von Klimamodellen wird in diesem Beitrag an einem Beispiel (Abflüsse der Donau bis zum Pegel Berg) probabilistisch abgeschätzt. Das Ziel dieser Ausführungen besteht darin, auf die geringen Vorhersagemöglichkeiten hydrologischer Veränderungen hinzuweisen. Daraus ergibt sich zwangsläufig ein erhöhtes Risiko für unerwartete Entwicklungen und eine Einschränkung für die Entwicklung wasserwirtschaftlicher Vorbeugestrategien.